Tuning Tipps
Vergaserabstimmung:
Bei jeder Tuningmaßnahme (und sei es nur ein anderer Auspuff!) muß der Vergaser neu abgestimmt werden. Hier ein paar Tips dazu:
Bei einer Veränderung der Motorkomponenten muß der Vergaser zunächst grob abgestimmt werden, da die neu eingebauten Teile (Kolben, Nockenwelle, usw.) ja erst einmal richtig eingefahren werden müssen! Dieses macht man, indem man die Hauptdüse so bestimmt das der Motor gut Gas annimmt und das Kerzenbild eine rehbraune bis graue Farbe hat.
Nachdem man den Motor eingefahren hat (mind. 300 km) kann man den Vergaser richtig abstimmen. Dieses geht wie folgt:
Zuerst wird die Hauptdüse bestimmt: Dazu wird der Motor warm gefahren und dann mit Vollgas eine kurze Zeit gefahren. Nun wird bei Vollgas gleichzeitig das Gas weg genommen, der Motor abgestellt und die Kupplung gezogen (bei Halbautomatik kann man hierzu einfach den Schalthebel getreten lassen!). Nun ausrollen lassen und die Zündkerze rausdrehen und anschauen. Sie sollte eine rehbraune bis graue Farbe an den Elektroden aufweisen. Ist die Kerze zu hell läuft der Motor zu mager und es muß durch eine größere Hauptdüse ersetzt werden. Ist sie zu dunkel, ist eine zu große Hauptdüse verbaut und sollte durch eine kleinere ersetzt werden! Dieses Spiel so oft wiederholen bis die Zündkerze die o. g. Farbe aufweist.
Der mittlere Bereich wird durch die Nadel bestimmt. Diese kann mit dem Nadelclip in verschiedene Höhen eingestellt werden. Durch stecken in eine Kerbe höher ist die Einstellung magerer, durch stecken in eine niedrigere Kerbe fetter. So einstellen, das der Motor in allen Bereichen ruckfrei beschleunigt und fährt. Auch hier die Zündkerze im Auge behalten.
Zu guter letzt wird die Leerlaufdüse bestimmt. Diese ist, wie der Name schon sagt für die Leerlaufeinstellung, aber auch für das erste Viertel der Gasstellung! In der Regel laufen unsere liegenden Motoren sehr gut mit einer 40er Leerlaufdüse ( Mikuni 20er!)
Die Luftgemischschraube sollte wie folgt eingestellt werden: Man erhöht die Leerlaufdrehzahl mittels der Leerlaufschraube ein wenig. Nun wird die Luftgemischschraube langsam nach rechts und links gedreht. Die Schraube in der Stellung belassen, in welcher der Motor die höchste Leerlaufdrehzahl hat. Nun den Leerlauf wieder mittels der Leerlaufschraube auf richtige Drehzahl einstellen.
Ein zu fett laufender Motor ist auch daran zu erkennen, das der Motor im oberen Bereich das stottern anfängt! Ein zu magerer Motor überhitzt schnell. Dieses ist besonders gefährlich, da der Motor dabei meist gut läuft, aber durch die heiße Verbrennung kann sich im Kolben schnell ein Loch brennen!
Infos über verschiedene Motoren:
Die 50er Honda 12 V Motoren haben längere Pleuel und kürzere Pleuel als die Honda 6 V Motoren! Außerdem haben die Honda 12 V Motoren extrem kleine Ventile ( Einlass - 19mm, Auslass - 16mm) Die Honda 6 V Motoren haben Einlass 23 mm und Auslass 20 mm große Ventile! 70er Köpfe haben Einlass 25 mm und Auslass 22 mm. Der Tagegawa SuperHead sowie der DRP ExtremRace Zylinder-Kopf haben eine Ventilgröße von Einlass 27mm und Auslass 23mm. Der Lifan 120, sowie der Zongcheng 120 Motor haben ebenfalls diese Ventilgrößen. Dieser Motoren verfügen allerdings über einen 3mm größeren Stehbolzenabstand. Dadurch lassen sich bei diesen Motoren Kolben bis zu einer Größe von 59mm verbauen. Dadurch resultiert sich ein Hubraum von bis zu 152ccm mit der originalen Kurbelwelle. Die originale Zylinderbuchse lässt sich dort ohne Probleme bis 56mm aufbohren. Einen 56er Kolben für diesen Motor habe ich im Programm!
Die Jincheng 3-Gang Motoren (12 V) bassieren -außer Lima und eigenständiger Nockenwelle- auf den Honda 6 V Motoren. Darum passen dort auch die Tuningkits für Honda 6 V Motoren.
Die Jincheng 4-Gang Motoren mit Handkupplung (12 V) bassieren -außer Lima und eigenständiger Nockenwelle- auf den Honda 12 V Motoren. Darum passen dort auch die Tuningkits für Honda 12 V Motoren.
Die 49ccm und 72ccm Motoren haben alle ein Hub von 41,4mm und einen 63mm langen Zylinder (gemessen ohne Buchse). Diese lassen sich mit Zylinderkits bis 95ccm erweitern. Die 85ccm und 97ccm Motoren haben einen Hub von 49,5mm und einen 69mm langen Zylinder. Diese Motoren lassen sich durch Zylinderkits bis 114ccm erweitern. Dann gibt es noch Zongcheng Motoren mit 54mm Hub und den Honda Nice Motor und viele Replika Motoren mit 55,5mm Hub und eine Zylinderlänge von 75mm.
Nockenwellen:
Die Honda 6 V Motoren haben gleitgelagerte Nockenwellen. Das Steuerkettenrad wird mittels 3 Schrauben befestigt!
Die Honda 12 V Motoren haben kugelgelagerte Nockenwellen. Die Lager der Honda 12 V Nockenwellen weisen eine Größe von 42mm (Steuerkettenseite) und 28mm auf. die Gesamtlänge der Nockenwelle beträgt 70mm. Das Steuerkettenrad wird mittels 2 Schrauben befestigt!
Die Jincheng Motoren (und viele andere Replika-Motoren) haben ebenfalls kugelgelagerte Nockenwellen. Die Lager dieser Nockenwellen haben eine Größe von 35mm (Steuerkettenseite) und 32mm auf. Die Gesamtlänge der Nockenwelle beträgt 68mm. Das Steuerkettenrad wird mittels 3 Schrauben befestigt!
Die Zongcheng Motoren (und einige wenige andere Replika-Motoren) haben noch andere kugelgelagerte Nockenwellen. Die Lager dieser Nockenwellen weisen ebenfalls eine Größe von 35mm (Steuerkettenseite) und 32mm auf. Die Gesamtlänge der Nockenwelle beträgt allerdings 74mm! Das Steuerkettenrad wird auch hier mittels 3 Schrauben befestigt!
Einige Replika Motoren (wie z. B. der Lifan 120) verbauen Nockenwellen die baugleich mit den Honda Nockenwellen sind!
Vor Bestellung einer Tuning-Nockenwelle bitte diese Daten mit der originalen vergleichen. Danke.
Funktionweise einer CDI:
Die CDI bekommt vom Impulsgeber am Polrad den frühesten Zündzeitpunkt (in der Regel 27° vor OT). Eine starre CDI hat immer diesen Zündzeitpunkt.
Eine frühverstellende CDI rechnet für den unteren und mittleren Bereich mehr auf Spät. Dadurch ist dort ein sauberere Verbrennung und es ein Drehmomentgewinn
zu erwarten. Die Tuning CDI hat einen größeren Verstellbereich und verstellt im unteren Bereich noch mehr auf Spät. Wenn dann der Impulsgeber mittels Längslöcher und Materialabtragung des einen Alubockes mehr in Richtung Früh gesetzt wird, ist ein höheres Drehzahlband und somit eine höhere Endgeschwindigkeit zu erwarten.